Mir aber hat Gott gezeigt, dass man keinen Menschen unheilig oder unrein nennen darf (Apg 10,28)
Wenn unser Newsletter rausgeht, dann werde ich gerade meinen Dienst wechseln, von der Gemeinde in Frohnau ins Berliner Missionswerk. Manchmal wundere ich mich über die Losungen wie passend sie sind. Denn der Monatsspruch stammt aus einem ausgewiesenen Missionstext, der Bekehrung des Hauptmann Kornelius. Wobei in dieser Geschichte unser landläufiges Verständnis von Mission auf den Kopf gestellt wird. Denn Petrus wird hier durch Gott missioniert. Er erkennt, dass Gott immer schon einen Schritt voraus ist, sogar bei dem „Heiden“ Kornelius ist er schon. Erstaunt ruft Petrus aus, dass er nun erkenne, kein Mensch ist unheilig.
Ich stelle mir vor, was es bedeuten würde, wenn dieser Text nicht nur für den christlichen Glauben gelten würde, sondern für alle möglichen Formen unseres Zusammenlebens. Da würde keiner mehr dem anderen unterstellen nicht dialogfähig, woke, undemokratisch, dumm, kriegstreibirisch, putinversterherisch, beleidigend, grün, blau oder ein Schwachkopf zu sein. Da würden nicht mehr als 60% der Deutschen das Gefühl haben, nicht mehr frei sprechen zu können. Da würden die Bedrohung ehrenamtlicher Politikerinnen nicht zu-, sondern abnehmen.
Lukas erzählt mit der Begegnung zwischen Kornelius und Petrus eine gute Geschichte. Der von sich überzeugte Petrus entdeckt, dass Gott unterwegs ist in der Welt, auch jenseits seiner Regeln und Richtigkeiten. Er ist überrascht, dass Gott ihm in dem Fremden begegnet, der andere Werte teilt und einer anderen Kultur angehört. Es ist doch lohnend, solche Wege des Petrus zu gehen.
Die EKD ruft auf, das unsere Gemeinden zu Dialogorten werden. Da sind mit wir unseren Posaunenchören mit ihren wöchentlichen Proben ganz vorn dran. Das Seitengespräch am Pult, die Begegnungen auf Straßen und Plätzen bei dieser openair Saison - das alles sind solche Dialogorte. Gott ist unterwegs in der Welt und er führt uns ganz verborgen.
Viele gute Entdeckungen bei diesen Wegen des Petrus wünsche ich uns allen,
Euer Uli Schöntube
Landeposaunenpfarrer